Paleo – Tag 25 – Einmal glutenfrei bitte!

Endlich Wochenende! Aber das Vitamin-D-Sonnentanken kann ich vergessen – es ist ja kalt, bewölkt und regnerisch. Dazu kommt noch, dass wir sowieso zu einem Familienfest nach Dresden eingeladen wurden. Ich wollte schon immer im bekannten „Italienischen Dörfchen“ essen, nun hatte ich die Gelegenheit.

Also wie ich bereits die Erfahrung gemachte hatte, sagte ich gleich bei meiner Bestellung, dass ich mich glutenfrei ernähren muss. Unten auf der Speisekarte stand auch der Hinweis darauf: „Bei einer besonderen Ernährung, sprechen Sie bitte unser Personal an, sie helfen Ihnen gerne.“ Das tat ich also auch. Die Kellnerin war auch dementsprechend nett, als sie meine Bestellung aufnahm: Lachsfilet mit Spargel und Sauce Hollandaise. Ich fragte sie zur Sicherheit, ob der Fisch irgendwie paniert sei, wegen meiner Glutenunverträglichkeit. Es kam ein eindeutiges Nein als Antwort.

Als dann mein Teller mit voller Stolz und Betonung auf glutenfrei hingestellt wurde, musste ich feststellen, dass der Fisch sehr wohl in Mehl „paniert“ wurde. Ich sprach die Kellnerin darauf an, die verdutzt mich anschaut und sagte: Das ist doch nur Mehl!?

Also liebe Paleo-Enthusiasten: Lernt für die Zukunft – ihr selbst seid für euer Essen verantwortlich! Ihr müsst immer alles 5 mal hinterfragen und 5 mal nachprüfen. Sonst werdet ihr nicht mal in einem vornehmen Restaurant annähernd das bekommen, wonach ihr gefragt habt. Immer lieber klare Wünsche äußern: natur Fischfilet ohne Mehl oder Panade und klare Anweisungen geben. Die Bedienung ist meistens sehr verständnisvoll und wahrscheinlich liegen Missverständnisse nur daran, dass man annimmt, heutzutage würde jeder, der in der Gastronomie arbeitet wissen, was Gluten bedeutet. Ich habe jetzt wirklich gelernt, nichts mehr dem Zufall zu überlassen, ich bestelle lieber mit klaren Ansagen anstatt vieler Rückfragen.

Bis meine Tischnachbarn mit ihrem Mittagessen fertig waren, habe ich auch mein unpaniertes, naturelles Fischfilet bekommen. Sogar die mittlerweile kalt gewordene Sauce Hollandaise wurde dann auf Anfrage (!) erneut frisch gebracht.

Das sind halt die Geschichten, die einen schon ein bisschen zweifeln lassen. Ich war keine Sekunde neidisch auf das Essen von meinen Tischnachbarn – ob Klöße oder Spaghetti Carbonara, ich wollte das alles nicht. Es erfordert einfach viel Geduld um das Leben auch in solchen Momenten tatsächlich genießen zu können. Anderseits, dies sind die Geschichten, die dann auch für Gesprächsthema sorgen und zugegeben auch für Belustigung.

Was ist eigentlich an Gluten so ungesund?
Gluten ist Klebereiweiß im Getreide, wie Weizen, Gerste, Roggen. Gluten sorgt beim Backen für eine lockere Struktur des Teigs. Bei Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit z.B. bei Zöliakie löst Gluten aber eine entzündliche Reaktion im Dünndarm aus und daraus resultieren die Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen, Müdigkeit usw.

Könnt ihr euch noch an die Zeichentrick-Serie „Es war einmal…das Leben“ erinnern? Die einzelnen Folgen erzählen die verschiedenen Funktionen des Körpers, dabei sind die einzelnen Körperteile/Zellen richtige Figuren. Ich fand es damals total lustig und lehrreich (könnt ihr euch auf youtube angucken!). Als ich mich mit dem Thema Gluten beschäftigt hatte, stellte ich mir die Wirkung von Gluten auf unseren Körper auf die gleiche Weise wie in diesen Zeichentrickfilmen vor:
Das Gluten gelangt in unseren Darm und wird teilweise gar nicht verdaut. Dafür frisst er kleine Löcher in unseren Dünndarm. Der Dünndarm ist eine Art Filter – hier werden die Nährstoffe aus unserem Essen herausgefiltert und dann zu den Organen geleitet. Aber durch die entstandenen Löchern können alle möglichen Stoffe unsere Organe erreichen, die eigentlich sonst nicht gefiltert und weitergeleitet geworden wären. Auf diese reagiert unser Immunsystem evtl. mit allergischen Reaktionen, es kommt zu Entzündungen, im schlimmsten Fall werden körpereigene Zellen getötet. Ab diesem Punkt es es für mich kein netter Zeichentrickfilm mehr, sondern eher ein Gruselfilm.

Ich habe zwar keine Unverträglichkeit, aber es leuchtet mir ein. Ich möchte meine Allergien (Heuschnupfen und Hausmilbenallergie) und Asthma loswerden und in meinen älteren Jahren will ich nicht kränker werden oder gar Alzheimer bekommen. Ich stelle mir also die Frage, ob es das wert ist meinem Körper zu schaden, nur um einen schönen Teig hinzubekommen? Zugegeben ein Paleo-Teig hat seine Tücken, aber meine Gesundheit ist mir wichtiger. Ich bin wirklich gespannt, welche Resultate ich vielleicht ich paar Wochen bemerken kann. Manche Studien sagen, es dauert 5-6 Monate, bis die durch Gluten verursachten Entzündungen im Körper abheilen, aber mindestens 30-60 Tage sollte man sich komplett glutenfrei ernähren, um Veränderungen zu merken.

Frühstück:

Leberwurstbrot mit Knoblauch – deshalb liebe ich das Wochenende!
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Mittagessen:

Vor dem Fisch hatte ich Schinken mit Honigmelone als Vorspeise.
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Abendessen:

Resteverwertung aus dem Kühlschrank: Rührei mit Avocado, Salami und Blumenkohl (das Bild ist sehr schlecht geworden, sorry)
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